Fadenalgenbekämpfung

Fadenalgenbekämpfung mit Salzsäure.

Der Wirkmechanismus aller Säuren ist der, das sie die im Wasser befindliche Karbonathärte knacken und somit den Ph-Wert senken. Dabei fällt Gips aus und es entsteht Kohlensäure, die Kohlensäure ist wiederum der größte Schrittmacher für das Wachstum von Pflanzen und Fadenalgen. Höhere Pflanzen sind sogar in der Lage sich aus der Karbonathärte mit Kohlensäure zu versorgen. ( Dieser Vorgang kann man unter dem Begriff Biogeneentkalkung nachlesen.)

Wobei sie natürlich auch den Ph-Wert senkt solange sie vorhanden ist. Ist sie aber erst mal von den Fadenalgen verbraucht, ist die Algenmasse enorm angestiegen. Wer hier also Literweise Salzsäure mit der Gießkanne in den Teich kippt wird nur kurzfristig eine Ph-Wert Senkung erleben und danach einen umso höheren Ph- Wert messen.

Dennoch kann Salzsäure zum Erfolg bei der Bekämpfung von Fadenalgen beitragen. Es setzt allerdings eine Dosieranlage voraus die stätig über Ph-Wertmessung Salzsäure in den Teich dosiert. Wichtig ist dabei das die Ph-Wert Anpassung über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen erfolgt also sehr langsam. Während dieser Zeit wachsen die Fadenalgen hervorragend und auch Schwebealgen können sich vermehrt zeigen. Der angestrebte Wert sollte zwischen 6,8 und 7,2 liegen. Je mehr sich das Teichwasser diesem Wert nähert, umso mehr Algen lösen sich von den Wänden ab, bis sie dann ganz verschwunden sind.

Salzsäure zerfällt im Wasser zu Wasserstoff und Chlorid, das Chlorid verbindet sich mit dem im Wasser vorhandenem Natrium und es entsteht Kochsalz. Grob geschätzt pro Liter Salzsäure ein Kilo Salz. Um die Karbonate aufzuspalten benötigt man die Wasserstoffionen. Also für unsere Koi eine recht harmlose Prozedur. Wissenschaftliche Untersuchungen in Japan haben gezeigt das Koi bei einem Ph-Wert unter 7,5 und tiefer, eine bessere Nahrungsverwertung haben, da die Enzyme die Peptidverbindungen zu einzelnen Aminosäuren aufspalten bei zu hoher Anzahl von OH Gruppen (hoher Ph-Wert) zerstört werden. Da alle Fische sehr osmotisch und diffusions abhängig sind ist es nachvollziehbar. Man kann also sagen das Koi bei niedrigen Ph-Wert besser wachsen als bei zu hohem.

Schwefelsäure ist auch eine Möglichkeit, hier benötigt man nur die hälfte der Säure da Schwefelsäure über zwei Wasserstoffatome verfügt. Hier wird das Wasser nur mit Sulfaten angereichert die aber schon zu genüge im Wasser vorhanden sind.

Der Umgang mit Säuren ist gefährlich, so sind die Dämpfe der Säuren sehr schädlich für unsere Lungen. Gummihandschuhe, Augenschutz und Atemschutz sind erforderlich.

Ein Teichbeispiel: Größe 50 Kubikmeter Teichwasser, Gesamthärte 12 Grad Deutscher Härte ,Karbonathärte 5 Grad. Bei diesem Beispiel benötigen Sie um die 6 bis 7 Liter Salzsäure um die Karbonathärte zu Eleminieren. Mit jedem Wasserwechsel werden wieder Karbonate ins Teichwasser eingebracht was zu einem weiterem Verbrauch an Säure führt. Wie hier auch schon an anderer Stelle beschrieben, lässt sich die Karbonathärte auch über Kationentauscher und Osmoseanlagen entfernen.

Salzsäure.pdf
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