Wissenswertes über japanische Gärten

Was ist ein japanischer Garten?

Der japanische Hausgarten in seiner heutigen Form ist aus den alten Teegärten entstanden. Neben dem eigentlichen Zweck, eine schlichte Atmosphäre für die Teezeremonie zu schaffen, dienten sie der geistigen und körperlichen Erholung sowie zur Wiederherstellung der inneren Ruhe.

In einem japanischen Garten steht nicht ein Farbenfeuerwerk von Blüten im Vordergrund, sondern eine Ausgewogenheit der verwendeten Pflanzen und Materialien.

Steine und Splitt:

Wählen Sie felsenartige, bizarre Steine statt runder "Kieselsteine" und benutzen Sie eher wenige große Felsen statt vieler kleiner Steine, die das Gesamtbild unruhig wirken lassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nur eine Gesteinsart verwenden.

Legen Sie Wege und Zen-Gärten mit scharfkantigem Granitsplitt der Körnung 4-10mm an. Dieser Splitt lässt sich am besten in Wellen harken.

Wasser:

Fließendes Wasser oder symbolisch dargestelltes Wasser ist ein Muss für jeden japanischen Garten. Wenn der Platz es zulässt, kann man einen Teich einplanen, ggf. mit Bachlauf oder Wasserfall. Für einen kleinen Garten oder eine Innenhofgestaltung empfiehlt sich die symbolische Darstellung durch geeignete Felsblöcke und Splitt. Eine weitere Alternative für fließendes Wasser stellt ein Steinbecken - Arrangement dar.Fließendes Wasser besitzt die Kraft, jedem Garten Leben einzuflößen.

 

Wege und Trittsteine:

Trittsteine müssen flach und eben sein, damit ein sicheres Laufen möglich ist. Geeignet sind Natursteinplatten oder behauene Granit -Trittplatten (Tobei Ishi). Legen Sie die Platten in eine geschwungene, unregelmäßige Form, damit eine langweilig wirkende Aneinanderreihung vermieden wird.

Japanische Steinlaternen:

Kein japanischer Garten ohne japanische Steinlaterne! Es gibt Steinlaternen in zahlreichen unterschiedlichen Formen und in Größen ab 30cm. Für die optimale Wirkung einer Steinlaterne ist der richtige Standort maßgebend. Nicht jeder Laternentyp passt an jede Stelle. Auch ein Buddha oder Mönchstatur, an einer geheimnisvollen Stelle platziert, verleiht Ihrem Garten eine fernöstliche Stimmung.

Vor den Tempeln und Schreinen Japans
standen schon seit dem 16. Jahrhundert Laternen aus Stein und Bronze, die in langen Reihen den Hauptweg zu Heiligtümern säumten.

Durch die Entstehung der Teegärten bekamen die Steinlaternen eine neue Bedeutung. Sie dienten als Lichtspender an wichtigen Stellen wie z.B. Weggabelungen, Teichrändern, in der Nähe von Brücken oder in Verbindung mit einem Wasserbecken.

Die Liebe zu natürlichen Materialien
erklärt, weshalb noch heute in Japan die schönsten Steinlaternen und Wasserbecken aus Naturstein bestehen.

Gehölze:

Geeignete, bestehende Pflanzen werden in die Gartenplanung integriert. Zu den passenden Gehölzen gehören z.B. knorrige Bergkiefern oder aufrecht wachsende Drehkiefern (Pinus contorta), Rhododendron (wenn möglich, kleinblättrig = Willemsianum-Sorten), Azaleen, jap. Ahorn, Kamelien, Stechpalmen (Ilex-Sorten), Hartriegel (Cornus) und Felsenbirne (Amelanchier).

Als besonderer Blickfang eignet sich ein geformter Baum = Gartenbonsai, meistens als Kiefer, Ilex oder Taxus zu erhalten.

Stauden:

Es sind alle Stauden mit schönen Blattformen und Grüntönen zu verwenden, insbesondere Funkien, diverse Farnarten, Wildstauden, Buschwindröschen, Lerchensporn, Leberblümchen usw. Als Moosersatz eignet sich das Fiederpolster (Cortula), Sternchenmoos und Steinbrech (Saxifraga).