Zen heißt frei übersetzt Versenkung. Die Zen-Meditation wird stets mit offenen Augen praktiziert. Ziel des Zen ist die Selbsterfahrung im Erleben
völliger Versenkung in eine Tätigkeit (Arbeit) oder Wahrnehmung, etwa Musik oder Bilder. Einen Zen-Garten mit seinen geharkten Steinbeeten zu gestalten oder zu betrachten ist ein Weg dieser
Meditation. Zen ist eine im fünften Jahrhundert nach Christus entstandene Form der Meditation, die Ihren Ursprung im shinesischen Zen-Buddhismus fand. Ab dem 12. Jahrhundert gelangte Zen auch nach
Japan und erhielt dort eine neue Ausprägung, die so auch von vielen Europäern übernommen wurde. In der Versenkung verlieren Empfindungen wie das Zeit empfinden ihre Bedeutung. Die Konstruktion,
beziehungsweise Definition von Vergangenheit und Zukunft verliert ihren Einfluss auf das Bewusstsein. In dieser Zeitlosigkeit wird das „Ich“ weniger oder gar nicht wahrgenommen. Die Gedanken kommen
zur Ruhe und das Erleben von Stille und Leere wird möglich.
In der japanischen Kultur entstanden viele Disziplinen, die als Wege des Zen bekannt wurden:
• Sado – der Weg der Teezeremonie oder Teeweg
• Shodo – der Weg der Schreibkunst
• Kado – der Weg des Blumenarrangements, auch als Ikebana bekannt
• Suizen – das kunstvolle Spiel der Shakuhachi Bambusflöte
• Zen-Garten – die Kunst der Gartengestaltung
• Budo – der Weg des Kriegers.
Zen ist nichts besonderes, eigentlich das Gewöhnlichste, Alltäglichste und Normalste auf der Welt. Es bedeutet, das Leben zu leben in seiner ganzen
Fülle. Aber gerade das scheint für uns sehr schwierig zu sein. Die Beschäftigung mit uns selbst, die Ich–Bezogenheit, unsere Ideen und die Stimmen unserer Gedanken lassen uns nicht zu Ruhe
kommen.
Auf dieser Seite findet der Besucher eine Auswahl von beeindruckenden Bildern. Diese Bilder können
beim Betrachter die Ausgeglichenheit und innere Harmonie fördern. Nehmen Sie sich pro Bild einige Minuten Zeit, und sehen Sie was bei der Betrachtung in Ihrem Inneren passiert. Sie werden
erstaunt sein, welche Wirkung diese Bilder haben können.
Ich finde meine innere Ruhe.
Wie der Zellkern einer Zelle liegt hier die kleine Insel im Mittelpunkt des Zen-Gartens. Zurückgezogenheit, Unerreichbarkeit aber auch Sicherheit
und Ruhe strahlt sie aus. So wie die Zelle der Ursprung allen Lebens ist, ist diese Insel der Mittelpunkt in uns, die Kraft und Quelle unserer Ruhe.
Mehrere Wege (Wasserläufe) führen zusammen und bilden einen Weg in eine bestimmte Richtung. Unentschlossenheit und Hindernisse werden überwunden,
wobei der Weg selbst zum Ziel wird. Die geharkten Rillen im Kies fließen wie die Wellenlinien des Wassers und des Lebens.
Zwei Felsen und zwei Schildkröten symbolisieren Zweisamkeit. Der Sinn des Lebens ist einfach nur zu leben, doch nur die Zweisamkeit schafft Leben.
Ist Leben Zweisamkeit, ist das der Sinn?
Ich akzeptiere mich und andere.
Insel und Halbinseln werden durch den geharkten Splitt mit einander verbunden. Abstand und eigene Strömung bleiben gewahrt.
Akzeptanz und Achtung sind der Antrieb für Verständigung.
Ich liebe mich und meinen Partner.
Die beiden Steinsäulen symbolisieren Mann und Frau. Die Form der Gestaltung in diesem Gartenbereich ähnelt einer Gebärmutter. Das ist nicht
zufällig. So wird die Natur zur Geburtstätte allen Lebens.
Ich habe Achtung und Respekt.
Meer, Insel, Landzunge felsige Küste, Gebirge und Wälder bilden eine Einheit und ein in sich ruhendes Bild. Die Wunder der Natur zu achten, das Leben zu respektieren, bringt uns dem Begreifen ein
Stück näher.
Ich achte das Leben und die Natur.
Der gesamte Zen-Garten aus einer anderen Perspektive. Er schließt den Kreislauf der Geburt, der vielen Facetten des Lebens, des Todes und der
Wiedergeburt als etwas anderes.
Ein Felsen in der tobenden Brandung, negative Erfahrungen und Einflüsse des Lebens
akzeptieren, aber mit aufrechten Stand entgegen treten.
Die Spitze des flach liegenden Steines verbürgt Aggressivität, die aber durch die ruhige Strömung
des Lebens kontrolliert wird.