Steinsetzung

Die Kunst der Steinsetzung .

Wohl das schwierigste bei der Gestaltung eines japanischen Gartens ist die Steinsetzung. Nicht um sonst beträgt die Lehrzeit in Japan bis zu 10 Jahren. Das grundlegende Ziel ist es, die Natur nachzubilden, in ihrem Charakter zu erkennen und mit einer Steinsetzung symbolisch darzustellen. Dabei bilden die Steine auch immer ein Blickzentrum des Gartens, sowie Centrum der Kraft und Harmonie. Dies bewirkt immer ein Wohlbefinden und eine Harmonisierung des Betrachters. Es stärkt außerdem den Energiefluss im Garten und erhöht so den Erholungswert und Qualität. Die Setzung der Steine und Findlinge müssen stets im Zusammenhang mit anderen Gestaltungselementen im direktem Umfeld wie Pflanzen, Bäumen, Sträuchern, Wegen und Bebauung gesehen werden. Nach nun mehr als 13 Japanaufenthalten und 30 Jahren Gartengestaltung haben mein Freund Udo und ich ein gutes Auge dafür bekommen die richtigen Steine auszuwählen, sie zu lesen und das Optimum bei der Setzung zu erkennen.

Wie setzt man Steine? Wurde ich schon oft gefragt, Meine Antwort war immer „anders“.

Damals hatte das Internet gerade seinen Anfang und es war so gut wie nichts zu finden .In einem Buch konnte man lesen (Die Kunst der Steinsetzung) (Die alten Meister der Gartenbaukunst) und so weiter. Es handelt sich also um eine Kunst die sehr schwer zu erlernen ist. Großmäuler wie wir damals waren sagten wir das kann doch nicht so schwer sein, damals glaubten wir aber auch dass man die Steine eingräbt damit sie nicht umfallen. Heute ist meine Meinung eine ganz andere, hier schon an anderer Stelle schreibe ich das es das schwierigste bei der Gestaltung eines japanischen Garten ist und ich meine das nicht so, weil die Steine schwer sind. Bei der Steinsetzung ist jeder Gestalter völlig alleine und bleibt es auch. Natürlich gibt es Grundlegende Hilfen. Schauen wir uns mal das Foto an. Hier sind sieben Steine abgebildet, eine ungerade Zahl verbindet mal die Spitzen dreier Steine, ganz egal welche, es ergibt sich immer ein Ungleichseitiges Dreieck und jetzt wird es noch etwas schwieriger weil das vertikal so wie horizontal der Fall ist.

Auf dem nächsten Foto sieht man eine dreier Gruppe, auch hier lassen sich die Spitzen der Steine zu einem gedachten ungleichseitiges Dreieck verbinden, so jetzt braucht es Ihrer Phantasie, verbinden Sie die Steine im Boden mit einander, es ist fast das gleiche Dreieck entstanden wie oben, richtig, aber was hat Sie dazu veranlasst zu glauben dass ich den linken Stein fast einen Meter tief eingegraben hätte. Nah macht es klick? Jetzt setz en Sie mal den rechten Stein Gedanklich in die Mitte. Eine Gerade entsteht und kein Dreieck. Was müssten Sie jetzt machen um ein Dreieck zu erzielen, richtig Sie müssten ihn viel tiefer eingraben. Nah macht es Klick? So nun setzen Sie bitte den linken Stein in die Mitte, wieder ein Dreieck. Aber mit der breiten Basis oben, was nicht unbedingt harmonisch ist.

So das waren kleine Hilfen an denen man sich etwas orientieren kann .Aber da bleibt noch so vieles was man nicht lernen kann, Kreativität, Harmonisches empfinden, sich in die Natur zu denken, zu verschmelzen , Bilder der Steinsetzung im Kopf zu formen ohne überhaupt einen Stein zu setzen. Den Charakter eines Steines zu erkennen (Ihn zu lesen). Die Steinsetzung ist und bleibt die größte Herausforderung für jeden Gartengestalter, es ist eben auch eine Kunst und nicht jeder kann Künstler sein.

Es folgen nun einige Fotos die die Arbeiten von Udo Hermsen zeigen.

Hier hat der Profi einen mehrstufigen Wasserfall in einem Hang integriert,

der in einem kleinen Vorteich mündet und dann weiter über einen Bachlauf in den Hauptteich endet.

Für besonders große und schwere Findling benötigt man ein Fundament das einen festen Stand sichert und das Absinken der Findlinge verhindert.

Regenwasser läuft an den Steinen herunter und sammel sich unter den Steinen, weicht dort den Boden auf und der Stein versinkt im Laufe der Jahre.

Die Steinsetzung erfolgt hier auf einer späteren Erhöhung des Erdbodens.

Das eingraben der Steine und das abheben der Grasnarbe wird somit überflüssig.

Unter den späteren Splittflächen sollte man immer eine Folie legen, um das durchmischen des Bodens mit dem Splitt zu verhindern. Verursacht würd dies durch die Erdbewohnern. Die Folie verhindert auch einen übermäßigen Wuchs von Kräutern. Die Folie muß für Wasser durchlässig sein. (Bändchen- Folie)

Auch hier symbolisiert Splitt Wasser, durchzogen mit einer Landzunge und einem Gebirge im Hintergrund.

Impfung der Landzunge mit Sternchenmoos.(Sagina subulata)Moosersatz.

Bepflanzung der Erdwälle mit Azaleen.

2 Jahre später.